Decoder Ensemble
DO, 23. SEPT 2021, 20:00 UHR | Theater im Pumpenhaus, Gartenstraße 123
Sarah Nemtsov: Roses for my funeral (Konzertfassung, Teil-Uraufführung)
Ein Abend mit dem Decoder Ensemble. Die Kompositionen von Sarah Nemtsov öffnen Räume zu Tod, Trauer, Trotz und Trost und sind zugleich ein Plädoyer für das Leben.
Für alle, die nicht live dabei sein können, gibt es die Möglichkeit, das Konzert im Streaming zu verfolgen. Klicken Sie dafür hier!
Sarah Nemtsov: Konzept, Komposition
Heinrich Horwitz: Mitarbeit Konzept und Dramaturgie
Rosa Wernecke: Lichtregie
Maximiliano Estudies: Klangregie
Decoder Ensemble
Sonja Lena Schmid: Violoncello
Leopold Hurt: Zither, E-Zither
Sebastian Berweck: Klavier, Keyboard
Jonathan Shapiro: Schlagwerk
Wie gehen wir in unserer Gesellschaft mit dem Tod um? Für Roses for my funeral (2018–20) haben sich die Komponistin Sarah Nemtsov und die Projektbeteiligten des Decoder Ensemble aus Hamburg, Heinrich Horwitz (Regie/Choreographie), Rosa Wernecke (Lichtdesign) und Maximiliano Estudies (Sounddesign) intensiv mit dem Thema befasst und die persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema des menschlichen Verschwindens und Sterbens gesucht. Das Werk von Sarah Nemtsov öffnet Räume für die Beschäftigung mit dem Tod und all dem, was damit verbunden ist – und wirkt zugleich wie ein Plädoyer für das Leben. Die Komponistin selbst versteht Roses for my funeral als „Fabel über den Tod, über das Sterben und Verschwinden, über Krankheit und Schmerz, über Verlust, Trauer und Zorn. Zwischen Todessehnsucht und Todesfurcht. Wahn. Kampf. Resignation. Akzeptanz und Dankbarkeit. Nicht nur dunkel und düster, sondern auch licht. Momente von Trost und Trotz werden aufgespürt, Hoffnung, die Kraft von Liebe und Empathie. Letztlich ist der Versuch über den Tod der Versuch über das Leben. Inhaltlich geht es also um eine Art Bestandsaufnahme verschiedenster Aspekte von Tod, Verlust, Krankheit, Sterben. Eine Art bizarre Enzyklopädie.“ (Sarah Nemtsov)
Präsentiert wird eine Teil-Uraufführung in Form einer Konzertfassung des multimedialen Ensemblewerks. Video, produzierte Klänge sowie Live-Performance verschmelzen zu einer abendfüllenden Interpretation über ein kompositorisch verarbeitetes Anliegen, das als Einspruch gegen die gesellschaftliche Tabuisierung von Vergänglichkeit, Trauer und Schmerz zu verstehen ist.
Sarah Nemtsov (*1980) studierte Komposition bei Nigel Osborne, Johannes Schöllhorn und Walter Zimmermann sowie Oboe bei Klaus Becker und Burkhard Glaetzner. Sie erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, u.a. den Deutschen Musikautorenpreis der GEMA, den Busoni-Kompositionspreis der Akademie der Künste Berlin sowie den Oldenburger Kompositionspreis. Sie arbeitet mit namhaften Ensembles und Orchestern zusammen (Ensemble Adapter, ensemble mosaik, Neue Vocalsolisten Stuttgart, ensemble recherche, Ensemblekollektiv Berlin, Ascolta, Ensemble InterContemporain, Ensemble Accroche note, l’instant donné, Mivos Quartett, Enseble Vortex, Garage, Asasello Quartett, Lux:NM, Solistenensemble Kaleidoskop u.a.). Ihre Werke werden im Rahmen der Donaueschinger Musiktage, Ultraschall, MaerzMusik Berlin, Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik, ECLAT, ISCM World New Music Festival, Festival Musica, Holland Festival, Wien Modern, Klangspuren Schwaz, FRUM Island, Bregenzer Festspiele, Israel Festival oder SPOR Dänemark aufgeführt. Ihre Opern wurden bereits an der Bayerischen Staatsoper, der Münchener Biennale sowie am Theater Halle (ur-)aufgeführt. 2013 erschien eine Portrait-CD in der Reihe Edition Zeitgenössische Musik des Deutschen Musikrats, 2018 erschien eine weitere unter dem Label WERGO.
Das Decoder Ensemble, gegründet 2011 in Hamburg, versteht sich als eine „Band für aktuelle Musik“. Die Formation, bestehend aus elektronischen und akustischen Instrumenten, zeichnet sich durch einen besonders charakteristischen, energetischen Sound aus, der sich vom Klangbild herkömmlicher Kammermusik deutlich abhebt. Genreübergreifende Kooperationen gehören für Decoder ebenso zum Programm wie ein weites musikalisches Spektrum, das von experimenteller Instrumentalmusik und multimedialen Setups bis hin zu Performance und Konzeptkunst reicht. Im Mittelpunkt steht die Zusammenarbeit mit Komponist:innen der jüngsten Generation und eine intensive Verschränkung von Produktion und Interpretation. Das Ensemble ist regelmäßig bei Festivals im In- und Ausland präsent. 2014 erschien eine Porträt-CD in Kooperation mit dem Deutschlandfunk Köln (Label Ahornfelder), 2019 eine zweite auf dem Label Wergo. Darüber hinaus gestaltet Decoder seit 2017 die Konzertreihe Unterdeck in der Elbphilharmonie Hamburg.
Ein Projekt des Decoder Ensemble
Gefördert von
Der Kompositionsauftrag wurde gefördert von der