Im Jahr 2020 musste das KLANGZEIT-Festival pandemiebedingt zum ersten Mal in seiner zwanzigjährigen Geschichte um ein Jahr verschoben werden. Damit wurde leider auch der gewohnte zweijährige Rhythmus verlassen. 2022 wollen wir mit einem besonderen, kammermusikalischen Format das Münsteraner Festival für Neue Musik wieder in die übliche Abfolge bringen, nämlich mit der KLANGZEIT__BEGEGNUNG 2022!

Nachdem bei der 11. Ausgabe des „großen“ Festivals im vergangenen Jahr ein Schwerpunkt auf Ensembles gesetzt wurde, werden bei der KLANGZEIT__BEGEGNUNG 2022 Solist:innen in den Vordergrund gerückt. 13 Musiker:innen die der GNM Münster in besonderer Weise verbunden sind, treffen dabei auf vier renommierte Gäste, die ihren Arbeitsschwerpunkt in anderen Regionen Deutschlands haben. Der Gedanke des Austauschs spielt dabei eine wesentliche Rolle und so werden die Solist:innen in Kammermusikwerken kooperieren.

Die Musikerin und Klangkünstlerin Anja Kreysing wird außerdem eine interaktive Umgebung für Instrumentalist:innen und Live-Elektronik schaffen.

Sämtliche Konzertveranstaltungen der KLANGZEIT__BEGEGNUNG 2022 finden in der Musikhochschule am Ludgeriplatz 1 statt.

Eintrittspreise:
Programme #1–5: je 5 €
Programm #6: 10 €
Alle Konzerte: 25 €

Eintrittskarten sind ausschließlich an der Abendkasse zu erwerben.


PROGRAMM #1 | FR, 30. SEP 2022, 18:00 UHR

Steve Reich: Electric Counterpoint
Michael Kolberg: Gitarre

Anja Kreysing und Sascha Stadlmeier: Ressourcen (UA)
Text: Gerald Fiebig


PROGRAMM #2 | FR, 30. SEP 2022, 20:00 UHR

XYLOBIONT
John Eckhardt: Kontrabass Solo
www.johneckhardt.de/solo


PROGRAMM #3 | SA, 01. OKT, 16:00 UHR

Krankheitsbedingt musste das Programm kurzfristig geändert werden. Wir bitten um Verständnis.

John Cage: Suite for Toy Piano
Deborah Rawlings: Toy Piano
John Cage: 13 Harmonies
Seran Lim: Violine
Deborah Rawlings: Piano

PROGRAMM #4 | SA, 01. OKT, 18:00 UHR

Rebecca Saunders: white
Paul Hübner: Trompete

Dmitri Kourliandski: possible places 2.1 (deformation of waiting in anticipation of non-return) für Doppeltrichter Posaune und Live-Elektronik (2021/2022) (UA)
Stephen Menotti: Posaune

Nicolas Collins: still lives
Paul Hübner + Stephen Menotti

Klaus Huber: Ein Hauch von Unzeit
Paul Hübner, Stephen Menotti, Jan Termath


PROGRAMM #5 | SA, 01. OKT, 20:00 UHR

Improvisation:
John Eckhardt, Paul Hübner, Ross Parfitt, Erhard Hirt


PROGRAMM #6 | SO, 02. OKT, 17:00 UHR

Ulrich Schultheiß: trouble in paradise (UA)
Pavel Tseliapniou: Flöte
Jan Termath: Tuba
Deborah Rawlings: Piano

Nicole Chamberlain: Death Whistle
Camilla Hoitenga: Pikkolo-Flöte

Paul Pankert: Fake-Flutes für Flöte und Elektronik
Pavel Tseliapniou: Flöte
Klangregie/Elektronik: Emanuel Wittersheim

Rebecca Saunders: Hauch
Anja Gaettens: Violine

Peteris Vasks: Gramata Cellam
Elisabeth Fürniss: Violoncello

(Pause)

Tobias Krebs: Schilf
Vicente Moronta: Oboe
Klangregie/Elektronik: Emanuel Wittersheim

Luciano Berio: Sequenza VII
Vicente Moronta: Oboe

Yannis Kyriakides: trench code


Gastsolisten

Vicente Moronta (Oboe), geboren in Venezuela und studierte Oboe bei Ricardo Riveiro (Caracas), Diethelm Jonas (Lübeck) und Emanuel Abbühl (Basel). Länger als zehn Jahre war er Mitglied des Simon Bolívar Symphony Orchestra in Venezuela. Vicente Moronta hatte die Möglichkeit bis heute verschiedene Uraufführungen von Komponisten wie Rudolf Kelterborn, Stefano Gervasoni, Esa-Pekka Salonen, Juan Francisco Sans, Adrián Suárez, Ángel Hernández Lovera, Luis Ernesto Torres, Nórman Gómez Ballester, Elnaz Seyedi, Amador Buda, Alex Nante, Hinako Takagi, Joan Magrané Figuera zu spielen. Er hat als Solist und Ensemblemusiker an Festivals für zeitgenössische Musik wie Impuls (Graz), Ensems (Valencia), Klangspuren (Innsbruck), Centro de Experimentación y Producción de Música Contemporánea-CEPROMUSIC (Mexiko-Stadt), Circulo Colombiano de Música Contemporánea-CCMC (Bogotá), Sonemus (Sarajevo), Zeit Räume (Basel) und Attacca Festival (Basel) teilgenommen. Er entwickelt und produziert eine Reihe von Oboenrepertoires von jungen und erfahrenen Komponisten aus Lateinamerika, Europa und Asien, und ist Mitglied des Organisationskomitees von „El Oboe y sus Laberintos“ in Venezuela.

Paul Hübner (Trompete) erlernte sein Handwerk bei Malte Burba und Mike Svoboda und als Stipendiat der Ensemble Modern Akademie in Frankfurt. Als Trompeter, Komponist, Performer und Improvisationsmusiker widmet er sich in besonderem Maße neuer und experimenteller Musik mit Konzerten im In- und Ausland, solistisch und in zahlreichen Kammermusik- und Ensembleformationen, mit Auftritten bei den wichtigsten Festivals für Neue Musik, darunter bei den Donaueschinger Musiktagen, den Wittener Tagen für Neue Kammermusik, beim Warschauer Herbst, dem Lucerne Festival, bei Milano Musica, Wien Modern, AchtBrücken Köln oder der musica viva München. Er spielt mit Ensembles wie dem Ensemble Modern, dem Symphonieorchester des WDR, Ensemble Contrechamps, zinc&copper, Ictus Ensemble und l’art pour l’art, sowie in seinen eigenen Formationen MAM.manufaktur für aktuelle musik und hear now berlin.

Stephen Menotti (Posaune) hat sich für die Entwicklung eines modernen Repertoires als Solist und Kammermusiker eingesetzt. Seine Leidenschaft für zeitgenössische Musik führte ihn zu Auftritten mit zahlreichen Ensembles sowie zu regelmäßigen Kollaborationen mit Komponisten. Stephen ist international als Solist aufgetreten, unter anderem beim Lucerne Festival, beim Zeiträume Festival Basel, beim Musik Festival Bern, beim Festival d’Autumne in Paris, und in mehreren Opernproduktionen von Karhleinz Stockhausen bei der Birmingham Opera Company, bei Musica Viva München, und beim Theater Basel. Stephen studierte Posaune Performance am Oberlin Conservatory bei James Desano, Zeitgenössische Musik und Posaune an der Hochschule für Musik Basel bei Mike Svoboda, und Musikpädagogik an der Zürcher Hochschule der Künste bei David Bruchez. Stephen lebt in Basel, ist Gründungsmitglied des Eunoia Quintetts und Les trombones du Bâle und ist Mitglied des Ensembles Collegium Novum Zürich und seit 2021 Soloposaunist der Basel Sinfonietta.

John Eckhardt (Kontrabass), ob als Kontrabassist der Musik von heute, in seinen vielfältigen eigenen Projekten oder bei der Arbeit mit Sound Systems am E-Bass oder an den Turntables – John Eckhardt lotet aus, was es heißt, Bassist auf dem Planeten Erde im 21. Jahrhundert zu sein, und arbeitet an seiner eigenen Vision dessen, was Bass immer war und in der Zukunft noch alles werden kann. Angetrieben von Neugier und Leidenschaft für unterschiedlichste Arten von Musik, Kulturen und künstlerische Herangehensweisen, stellt John Eckhardt immer neue Verbindungen her und entfaltet so einen Bass-Kosmos von ungewöhnlichen Dimensionen. Den letzten Neuzugang stellt dabei sein DJ-Projekt Basswald dar, in welchem er ein vielfältiges Spektrum von Bassmusik mit einem besonderen Augenmerk auf Sound System Culture präsentiert – begleitet von regelmäßigen, herunterladbaren Podcasts.